Etwaige Auswirkungen auf Ihre Bankgeschäfte

Die Entgegennahme von Einlagen von russischen Staatsangehörigen oder von in Russland ansässigen bzw. niedergelassenen natürlichen oder juristischen Personen, Organisationen oder Einrichtungen ist – mit bestimmten Ausnahmen – verboten, sofern der Gesamtwert der Einlagen des Kunden pro Kreditinstitut den Betrag von 100.000 Euro übersteigt („Sanktionen“).

Betroffen von den Sanktionen sind persönliche Konten von russischen und belarussischen Staatsangehörigen oder natürlichen Personen mit Wohnsitz in Russland („russische Personen“).

Ausgenommen sind – auch wenn sie in Russland oder Belarus ansässig sind –:

• Inhaber eines Passes der Europäischen Union, der Schweiz, von Großbritannien, von Norwegen oder von Island
• Inhaber eines (permanenten oder temporären) Aufenthaltstitels in der EU, Schweiz, Großbritannien, Norwegen oder Island mit Meldeadresse in dem Land, für das der Aufenthaltstitel gilt.
• Ebenfalls betroffen sind in Russland und Belarus errichtete juristische Personen und Einrichtungen.
  

Die Sanktionen betreffen aktuell Kontokorrentkonten, Sparguthaben und Termineinlagen. Zusätzlich gelten die Sanktionen für Bausparguthaben.

Sofern ein Konto von den Sanktionen betroffen ist, ist auf der Haben-Seite eine sogenannte Umsatzsperre erfasst. Für die Disposition ist das Gesamtguthaben von 100.000 Euro auf Kontokorrent-, Spar- und Termineinlagen sowie im Rahmen von ZinsMarkt nach der Buchung relevant. Übersteigt das Guthaben durch die Buchung diesen Gesamtbetrag, kann eine weitere Gutschrift nicht mehr erfolgen.

Der gesamte Saldo des Kunden / der Kundin aggregiert auf allen Konten und darf den Gesamtbetrag von 100.000 Euro inklusive Gegenwerten in Fremdwährung nicht übersteigen. Gutschriften bis zu diesem Gegenwert sind möglich. Verfügungen, die zu einer Verringerung des Saldos führen, sind auch bei Guthaben über 100.000 Euro möglich.

Die Grenze gilt pro Kundenbeziehung. Eine Aufteilung auf mehrere Stammnummern ist nicht zulässig. Mehrere Verfügungsberechtigte – beispielsweise im Rahmen eines Gemeinschaftskontos – erhöhen nicht die Grenze pro Konto.

Verfügungen über Guthaben sind weiterhin möglich. Daher werden Spar- und Kreditraten sowie Verfügungen mit Debit- und Kreditkarten weiter verbucht.

Bei SWIFT (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) handelt es sich um ein Zahlungsmeldesystem, das von weltweit mehr als 11.000 Banken in 200 Ländern betrieben wird. Die Banken nutzen das standardisierte Nachrichtenformat der Organisation, um sich gegenseitig über angewiesene Überweisungen zu informieren. Im SWIFT-Code einer Überweisung stecken unter anderem die „Business Identifier Codes“ (BIC), die eine Empfängerbank identifizieren. Dazu alle wichtigen Informationen über den Zahlenden und den Empfänger und ihre Kontonummern.

Wenn eine Bank durch SWIFT-Sanktionen betroffen ist, kann diese Bank keine Zahlungen mehr über SWIFT empfangen oder aussenden, weil ihr BIC nicht mehr genutzt werden kann.

Die EU-Kommission, Deutschland und weitere Verbündete haben an dem Wochenende einen Ausschluss russischer Finanzinstitute aus dem SWIFT-System beschlossen als Reaktion auf die russische Großoffensive in der Ukraine.

Aktuell sind folgende Kreditinstitute betroffen: Bank Otkritie, Novikombank, Promsvyazbank, Bank Rossiya, Sovcombank, VNESHECONOMBANK (VEB) und VTB BANK.

Diese sanktionierten Banken können nicht mehr am internationalen Zahlungsverkehr über SWIFT teilnehmen. Umgekehrt sind alle Banken weltweit betroffen, die SWIFT nutzen. Sie können ebenfalls mit den sanktionierten russischen Banken keinen Zahlungsverkehr mehr abwickeln.

Grundsätzlich ist eine Zahlung nach Russland oder nach Belarus noch möglich. Allerdings gibt es aufgrund der aktuell gültigen Sanktionen Einschränkungen. Sofern

• der Empfänger,
• die Bank des Empfängers, oder
• eine zwischengeschaltete Bank

den aktuell gültigen Sanktionen unterliegt, wird die Zahlung nicht beim Empfänger gutgeschrieben und wieder retourniert. Dies kann mehrere Tage dauern. Es gilt der Vorbehalt, dass neue Sanktionen diese Möglichkeit weiter einschränken könnten.

Auswirkungen gibt es in Bezug auf Wertpapiere, die von Emittenten begeben sind, die Sanktionen unterliegen. Diese Wertpapiere dürfen in der Regel nicht mehr gehandelt werden. Ausnahmen sind in bestimmten Fällen möglich. Weitere Auswirkungen der aktuellen Situation in der Ukraine auf einzelne Wertpapiere sind aufgrund der sehr dynamischen Entwicklung derzeit nicht auszuschließen.

Die Entwicklung an den Kapitalmärkten und mögliche Auswirkungen von Sanktionen werden von der Deutschen Bank/Postbank fortlaufend analysiert.

Etwaige Entscheidungen über Anlagen in den Fonds treffen jedoch allein die Fondsmanager.

Die vorgenannten Aussagen stellen keine Empfehlungen bzw. keine Anlageberatung dar. Bitte wenden Sie sich bei weitergehenden Fragen an Ihren Kundenberater bzw. an Ihre Kundenberaterin.