Sanktionen gegen Russland verschärft
Russlands Ukraine-Invasion sowie die Spirale von Gewalt und Drohungen machen mich fassungslos. Die Tragödie der Menschen ist erschütternd. Vor diesem Hintergrund haben die USA, Kanada, die Europäische Union (EU) und Großbritannien zusätzlich zu den EU-Verboten von russischen Staatsmedien sowie der Sperrung des Luftraums beschlossen, die Sanktionen zu verschärfen. Zwar sind Details noch nicht bekannt, sie sollen aber auf das russische Finanzsystem abzielen.
- Zum einen sollen ausgewählte russische Banken vom Bankenkommunikationsnetz SWIFT ausgeschlossen werden. Da die Energielieferungen ausgenommen sind, ist dies kein kompletter Bann vom internationalen Zahlungsverkehr.
- Des Weiteren ist die russische Notenbank Ziel der Sanktionen. Man will damit vermeiden, dass die Zentralbankreserven zur Zahlung für Dritte oder zur Stabilisierung des Russischen Rubels eingesetzt werden können.
- Und schließlich sollen die Sanktionsländer sicherstellen, dass die Auslandsvermögen der von den Sanktionen betroffenen Personen eingefroren sind.
Die Sanktionen werden nicht unverzüglich wirken, dennoch hat Russland mit der verschärften Alarmbereitschaft seiner Streitkräfte reagiert. Darüber hinaus kann niemand ausschließen, dass es zu Störungen der Energieversorgung aus Russland kommt. Ein weiterer Anstieg der Energiepreise würde aber nicht nur die Inflation anschieben, sondern auch die Konjunktur belasten, besonders in Europa.
Gold: Kursschwankungen erhöht
Der Preis für Gold sprang im Zuge der Eskalation des Russland-Ukraine-Konflikts am Donnerstag vergangener Woche auf rund 1.975 US-Dollar je Feinunze – das höchste Niveau seit Anfang September 2020. In Euro betrachtet wurde Gold mit 1.768 Euro je Feinunze sogar teurer gehandelt als jemals zuvor. Die Gründe: Zum einen die Gold zugeschriebene Funktion als „sicherer Hafen“; zum anderen stiegen wegen der Lage in der Ukraine auch die Preise für Erdöl und Erdgas sowie für viele andere Rohstoffe deutlich an, weshalb die Inflationserwartungen ebenfalls stark zulegten. Nachdem die Sanktionen der USA und Westeuropas Energierohstoffe vorerst ausklammerten und auch Russland den Export der Güter nicht einstellte, verbilligten sich deren Preise zurück auf das Niveau vor dem Beginn der Kampfhandlungen. Infolgedessen gaben die Goldpreise fast 100 US-Dollar von den Hochs nach. Ein kleiner Anteil an Gold in Portfolios erscheint wegen des „Versicherungscharakters“ gegen Aktienmarktturbulenzen dennoch weiterhin sinnvoll.
Börsenpodcast: Russland-Ukraine-Krieg sorgt für Kursschwankungen
Die Situation rund um den Russland-Ukraine-Krieg spitzt sich zu. Zusätzlich zu den EU-Verboten von russischen Staatsmedien sowie der Sperrung des Luftraums haben die USA, Kanada, die Europäische Union und Großbritannien beschlossen, die Sanktionen zu verschärfen. Welche Folgen das für die Geldanlage hat, diskutieren Finanzjournalistin Jessica Schwarzer und Chef-Anlagestratege Dr. Ulrich Stephan in der von PERSPEKTIVEN To Go.