Finanzierung planen 05/2018

Vorsicht, Falle: Dos and Don’ts für mehr Liquidität

Verspätete Zahlungseingänge, unverzinste oder entgeltpflichtig angelegte Cash-Bestände, fehlende Planung: Viele Betriebe verfügen über ungenutzte Liquiditätsreserven. So verbessern Unternehmer ihre Liquidität, sichern ihre Zahlungsfähigkeit und vermeiden gefährliche Liquiditätsfallen.

Falle 1: Hohe Cash-Bestände

Damit Sie jederzeit Ihren kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen nachkommen können, ist eine angemessene Liquiditätsreserve wichtig und sinnvoll. Große Beträge dauerhaft auf dem Firmenkonto zu belassen, kostet allerdings Rendite, insbesondere, wenn statt Guthabenzinsen sogar noch Verwahrungsentgelte dafür anfallen.

  • DON’T: Vermeiden Sie unnötig hohe Liquiditätspolster. Faustregel: Die liquiden Mittel (z. B. Kassenbestände, Guthaben auf dem Firmenkonto, kurzfristig abrufbare Kredite) sollten die kurzfristigen Verbindlichkeiten zu rund 20 Prozent abdecken. 
  • DO: Optimieren Sie Ihre Cash-Reserven, beispielsweise indem Sie auf längere Sicht nicht benötigte liquide Mittel investieren oder für eine Sondertilgung nutzen. 
  • DON’T: Vermeiden Sie unverzinste Anlagen oder Angebote mit Kosten für Verwahrentgelte. 
  • DO: Achten Sie auch bei kurzfristigen Anlagen auf marktgerechte Konditionen. Mit der Festgeldtreppe der Deutsche Bank können Sie beispielsweise ab einer Million Euro in mehreren Tranchen mit unterschiedlicher Laufzeit positiv verzinst anlegen. Auch für kleinere Beträge gibt es verzinste Angebote für die geschäftliche Geldanlage.

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Falle 2: Lange Forderungslaufzeiten

Leistung erbracht, Rechnung verschickt, doch der Zahlungseingang lässt auf sich warten? Das kann gefährlich werden. Insbesondere, wer von wenigen großen Kunden und langfristigen Projekten abhängig ist, sollte offene Forderungen im Blick behalten.

  • DON’T: Verzichten Sie aus falsch verstandener Kulanz nicht auf ein professionelles Forderungsmanagement. 
  • DO: Setzen Sie angemessene Zahlungsziele. Skonti motivieren Ihre Kunden dazu, offene Rechnungen bereits binnen wenigen Tagen zu begleichen. Geraten einzelne Kunden in Zahlungsverzug (vgl. § 286 BGB), beginnt ihr üblicher Prozess der Zahlungserinnerung und des anschließenden Mahnverfahrens. 
  • DON’T: Verschenken Sie selbst beim Begleichen fälliger Rechnungen keine Skonti oder riskieren Mahngebühren, nur weil Ihre Kunden nicht pünktlich zahlen. 
  • DO: Sichern Sie sich rechtzeitig ausreichend finanziellen Spielraum, um Ihre Verbindlichkeiten pünktlich zu begleichen, beispielsweise durch den Verkauf offener Forderungen (Factoring) oder durch eine angemessene Kreditlinie.

Falle 3: Lückenhafte Planung

Je detaillierter Sie Zahlungsströme über den Jahresverlauf planen, desto größer ist die Chance, nicht von unvorhergesehenen Zahlungsengpässen überrascht zu werden. Die Mühe lohnt: Wer jederzeit ausreichend liquide ist, kann kurzfristig attraktive Geschäftschancen nutzen und teure Zwischenfinanzierungen vermeiden.

  • DON’T: Liquidität ist nicht gleich Liquidität. Die Unterschiede beispielsweise zwischen Bankguthaben, kurzfristigen Forderungen, Aktien oder Vorräten dürfen Sie bei der Liquiditätsplanung nicht ignorieren. Prüfen Sie genau: Wie schnell können Sie tatsächlich über den jeweiligen Betrag verfügen? In voller Höhe oder mit Abschlägen (z. B. Kursverluste, Verkaufsgebühren)? 
  • DO: Verschaffen Sie sich einen vollständigen Überblick über wiederkehrende Zahlungen (z. B. Miete, Leasingraten, Zins- und Tilgungsraten, Versicherungsbeiträge, Steuerzahlungen). Lassen sich Zahlungstermine verlegen oder gleichmäßiger über das Jahr verteilen? Planen Sie anschließend so genau wie möglich die erwarteten Zuflüsse (z. B. Miet- und Zinseinnahmen, Verkaufserlöse, abrechenbare Leistungen, Dividenden, Steuerrückzahlungen, vereinbarte Raten- oder Abschlagszahlungen). Zeichnen sich Liquiditätslücken ab? Dann prüfen Sie Finanzierungsmöglichkeiten.

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